Chère lectrice, cher lecteur! Le résumé en français suit la version allemande.
Ewigkeitssonntag 26/11/2023 mit Ahl.
Predigt zu Daniel 12, 1b-3
1 Und in jener Zeit wird Michael auftreten, der grosse Fürst, der schützend über den Kindern deines Volks steht. Und es wird eine Zeit der Bedrängnis sein, wie noch keine gewesen ist, seit es Nationen gibt, bis zu jener Zeit. Und in jener Zeit wird dein Volk gerettet werden, jeder, der sich aufgezeichnet findet in dem Buch. 2 Und viele von denen, die im Erdenstaub schlafen, werden erwachen, die einen zu ewigem Leben und die anderen zu Schmach, zu ewigem Abscheu. 3 Die Verständigen aber werden glänzen wie der Glanz der Himmelsfeste, und wie die Sterne diejenigen, die viele zur Gerechtigkeit geführt haben, für immer und ewig.
Eine schwarze Figur tanzt vor nachtblauem Himmel – umgeben von leuchtendgelben Sternen. „Ikarus“ hat Henri Matisse dieses Scherenschnittbild genannt.
Ikarus, der vom Fliegen träumt und Flügel baut. Er hebt tatsächlich ab von der Erde. Doch Ikarus fliegt zu hoch, der Sonne zu nah. Die Flügel aus Wachs schmelzen und er stürzt ab und stirbt. So die Geschichte.
Was wir auf dem Bild sehen, überlässt Matisse unserem Blick: den fliegenden oder den fallenden Ikarus. Der, der fliegen wollte und den Sternen so nah kam? Oder der Übermütige, der abgestürzt auf dem Boden zerschellte? Oder mit den Worten des Propheten Daniel: die einen zum ewigen Leben, die andern zu ewiger Schmach und Schande.
Der Prophet Daniel erinnert daran in einer heftigen Krisenzeit. Das Volk Israel, geteilt in Nord- und Südreich, von wechselnden Machthabern besetzt, immer wieder im Krieg. Die Verbindung zu Gott: gestört und unsicher.
In diese „Zeitenwende“ hinein schreibt Daniel seinen Text. Im Angesicht der Krise eine Vision von Erlösung, von besseren Zeiten für die einen und ewige Schmach für die anderen. Das klingt hart – die einen im Himmel, die anderen in der Hölle.
So beschrieben fühlt es sich an wie das rote Buch, dass die Lehrerin am Ende des Schuljahres hervorzog und daraus die Noten des Jahres ablas, um dann die Zeugnisnote zu verkünden.
Heute ist es vielleicht die Exceltabelle im Tablet. Doch das Prinzip ist dasselbe: Ziffern von 1 bis 60, den einen zum Jubel, den anderen zur Schmach. Doch was drückt so eine Note aus? Die „suffisant“ 30 im Aufsatz, als ich gerade nur Schmetterlinge im Bauch hatte. Die „insuffisant“ 29 in Geschichte, als unser Hund gestorben war. Und selbst die guten Noten, was sagen sie über einen Menschen? „Wort für den Tag“ weiterlesen